Alternative Wohnformen in der Zukunft
Wohnen wird immer teurer, insbesondere in den Städten. Gründe dafür sind die Knappheit an Wohnraum, weil immer mehr Menschen in den Städten wohnen wollen, und weil der Bau von neuen Wohnungen in der Vergangenheit überwiegend zum Erliegen gekommen ist. Ferner sind die Preise für Grundstücke in den letzten Jahren exorbitant angestiegen, die Bauvorschriften wurden und werden immer weiter verschärft. Dies führt insgesamt zu einer Verteuerung der Baukosten.
Ebenso beansprucht der einzelne Mensch immer mehr Fläche an Wohnraum für sich. Waren es im Jahr 1990 noch ca. 35 m² Wohnfläche je Einwohner, ist diese Zahl im Jahr 2018 auf ca. 46 m² je Einwohner im Durchschnitt angewachsen. Zu diesem Trend nach immer mehr Wohnfläche gibt es inzwischen eine Gegenbewegung von alternativen Wohnformen, welche aufzeigen möchten, dass auch auf kleineren Wohnflächen ein Wohnen möglich ist. Im Durchschnitt gibt der Bundesbürger im Jahr 2018 ca. 36% seines Einkommens für Wohnen aus. Als Faustformel gilt hingegen, dass die Mietbelastung nicht höher als 30 % des Nettoeinkommens betragen sollte. Um diesem Ziel wieder etwas näher zukommen gibt es Zukunftsvisionen, wie man sich leben in der Stadt in der Zukunft vorstellen könnte und wie dieses Ziel erreicht werden kann.
Kuschelzellen:
Wir leben heute in viel zu großen Wohnungen. Man braucht in Zukunft nur eine Art Kuschelzelle, etwas Gemütliches und Privates: 26qm sind für einen Menschen ausreichend. Diese Zellen werden übereinandergestapelt.
Der Container-Wohntraum:
Wir wohnen in smarten Containern. An den ein Anschluss für Wasser und Strom angebracht ist. Die Wohnung hat Räder, man kann überall hinfahren, überall anhalten und mehrere Container zusammenkoppeln, sollte mehr Raum benötigt werden.
Der Gruppenpool:
Es gibt in Singapur interessante Wohnformen. Riesige Hochhäuser mit kleinen Wohnungen und großen Gemeinschaftsflächen in der Mitte z.B. mit einem Pool, Grillmöglichkeiten, Fitnessgeräten etc. Das schafft ein neues Gemeinschaftsgefühl.
Leben in Kooperation:
Wir werden wieder gemeinsamer wohnen. In Zeiten der Digitalisierung wird das Miteinander immer wichtiger. Es wird Senioren-WGs geben, Gemeinschaftsräume, Mehrgenerationenhäuser, Wohngenossenschaften, etc.
Conceptual Living:
Menschen konzipieren ihre Wohnumgebung entlang ihrer Lebensphasen, situativen Bedürfnisse und Einstellungen. Wir wohnen nicht mehr in Räumen, sondern in Zonen, wobei Flexibilität an erster Stelle steht. Dabei wird die Wohnung je nach Bedarf zum Büro, Schlafzimmer und zur Großküche.
Jeden Tag woanders:
Es wird eine Hotelflatrate in der Stadt geben. Viele Städter wohnen an der Stadtgrenze. Und wenn sie nicht zurück ins Grüne fahren wollen, bekommen sie freie Hotelzimmer für einen günstigeren Pauschal-Preis. Man lebt dann überall.
Schwimmende Träume:
Wir werden auf dem Wasser wohnen. Auf Booten, Plattformen mit Aufbauten, flexiblen, schwimmenden Wohneinheiten, oder ähnlichem.
Das Campinghaus:
Die Zukunft ist mobil! Häuser wird man zurückbauen und an anderer Stelle wiederaufbauen können. Umziehen wird sehr einfach werden, da wir sehr flexibel und nicht mehr an einen Ort gebunden sein wollen.
Wohn-Sharing:
Wir werden keine eigene Wohnung mehr haben, sondern ein Nutzungsrecht. Somit können wir alle paar Monate eine andere Wohnung wählen, bzw. mit anderen tauschen. Die Wohnung passt sich immer dem aktuellen Lebensstil an und jeder hat den Platz, den er benötigt.