Feuchtigkeit im Gebäude
Ein häufig anzutreffendes Schadensbild an meistens bodennahen Wandoberflächen aus Putz oder Mauerwerk im Innen- und Außenbereich sind weißliche Verfärbungen mit teilweise kristallinen Ablagerungen, sogenannte „Ausblühungen“. Diese entstehen durch eingedrungene Feuchtigkeit im Mauerwerk. Durch die Feuchtigkeit werden Salze im Mauerwerk gelöst und durch Kapillarkräfte an die Oberfläche des Baustoffs transportiert, wo diese durch Verdunstung des Wassers abgelagert werden. Die auskristallisierten Salze können die Poren des Baustoffs verstopfen und so die Diffusionsfähigkeit verringern. Dadurch kann die Austrocknung des Mauerwerks teilweise behindert werden, insbesondere wenn hygroskopische Salze Feuchtigkeit aus der Luft binden.
Ursachen für Ausblühungen
- Feuchtigkeitseintritt: Wasser gelangt durch undichte Stellen, Regen oder Kondenswasser in die Wände. Häufig tritt dies an Außenwänden auf, die dem Wetter ausgesetzt sind, aber auch an Innenwänden kann es aufgrund von aufsteigender Feuchtigkeit oder unzureichender Belüftung auftreten.
- Kapillarwirkung: wenn Wasser in das Mauerwerk eindringt, zieht es sich durch die porösen Baustoffe, wie Ziegel oder Mörtel. Das Wasser kann Salzablagerungen aus dem Mauerwerk oder dem Untergrund mit sich führen.
- Verdunstung: sobald das Wasser die Wandoberfläche erreicht, verdunstet es durch die Luftfeuchtigkeit und hinterlässt die gelösten Salze als weiße Ablagerungen auf der Wandoberfläche. Diese Salze sind meist Sulfate, Nitrate oder Chloride, die in den Baumaterialien vorhanden sind.
Arten von Salzen in Ausblühungen
Die häufigsten Salze, die bei Ausblühungen auftreten, sind:
- Calciumsulfat (Gips)
- Natriumchlorid (Kochsalz)
- Magnesiumsulfat
- Kaliumsalze
Auswirkungen von Ausblühungen
- optische Beeinträchtigung: die weißen Ablagerungen auf der Wand können das Erscheinungsbild des Mauerwerks beeinträchtigen, was vor allem in sichtbaren Bereichen problematisch ist.
- Bauschaden: in schwerwiegenderen Fällen können wiederholte Feuchtigkeitseinträge und Salzausblühungen langfristig zu Schäden an der Bausubstanz führen. Diese Feuchtigkeit kann zu einer Zersetzung des Mörtels und zu einem Verfall des Mauerwerks führen.
- Schimmelbildung: Ausblühungen sind oft ein Zeichen für anhaltende Feuchtigkeitsprobleme. Wenn die Feuchtigkeit nicht abzieht, kann sie zu Schimmelbildung und gesundheitlichen Problemen führen.
Behandlung von Ausblühungen
- Feuchtigkeit stoppen: zunächst muss die Ursache der Feuchtigkeit identifiziert und behoben werden. Dies kann durch Abdichtungsmaßnahmen, Instandsetzung undichter Stellen oder Verbesserung der Belüftung geschehen.
- Salzausblühungen entfernen: die Ausblühungen selbst können mit einer weichen Bürste oder einem speziellen Reiniger entfernt werden. Es ist wichtig, sie gründlich zu entfernen, da sie sich sonst wieder bilden können.
- Professionelle Sanierung: in schweren Fällen, in denen die Feuchtigkeit tiefer in die Struktur eingedrungen ist, kann eine professionelle Sanierung erforderlich sein, welche Abdichtungen, spezielle Beschichtungen oder den Austausch von Mauerwerk umfasst.
Fazit
Es ist wichtig, das Problem nicht nur oberflächlich zu behandeln, sondern auch die zugrunde liegende Feuchtigkeitsquelle zu beheben, um zukünftige Schäden zu verhindern, da es sonst immer wieder zu Ausblühungen am Mauerwerk kommen kann.