Feuchte Wände mit Kristallisation – sogenannte „Ausblühungen“
Ein sehr häufig anzutreffendes Schadensbild an meistens bodennahen Wandoberflächen aus Putz oder Mauerwerk im Innen- sowie im Außenbereich sind weißliche Verfärbungen mit teilweise kristallinen Ablagerungen, so genannte „Ausblühungen“. Diese treten entweder nur punktuell an einzelnen Stellen auf oder aber auch in horizontalen wellenförmigen Verläufen.
Fast immer sind diese Oberflächenveränderungen ein Zeichen dafür, dass (Regen-) Wasser über einen längeren Zeitraum hinweg in das Bauteil eingedrungen und sich über Kapillarkräfte* in diesem verteilt hat. Dabei werden Salze aus den anorganischen Bestandteilen (Zement, Mörtel) gelöst und an die Oberfläche transportiert. Wenn das Wasser verdunstet, kristallisieren sie aus und zeigen sich als weißer, teilweise krustiger, Salzschleier.
Ein solcher optischer Schaden ist natürlich immer auch ein bauphysikalischer Schaden, denn durchfeuchtete Bauteile verringern nicht nur den Schall- und Wärmeschutz sondern bieten auch die Grundlage für weitergehende Feuchteschäden wie die Bildung von Schimmel und Microorganismen. Um diesen Schaden langfristig zu beheben bedarf es einer „Trockenlegung“ des betroffenen Bauteils.
Es sollte jedoch durch einen Bausachverständigen zunächst die Ursache bzw. die Herkunft der Feuchtigkeit geklärt werden. Darauf aufbauend werden geeignete nachträgliche Instandsetzungsmaßnahmen bzw. Abdichtungsverfahren festgelegt, um die Feuchtigkeit dauerhaft vom Bauteil fernzuhalten. Erst dann ist es zielführend das betroffene Bauteil zu trocknen und die Oberflächen wieder instand zu setzten.
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* Kapillarkräfte sind Kräfte die das Aufsteigen und Verteilen von Flüssigkeiten entgegen der Schwerkraft in engen Röhren (Kapillaren) eines Materials ermöglichen. Dies geschieht aufgrund der Oberflächenspannung der Flüssigkeit sowie der Grenzflächenspannungen zwischen Flüssigkeit und fester Oberfläche.