Wissenswertes
10.01.22

Grundbedürfnis "Wohnen"

Wohnen ein vielschichtiges Thema in aller Munde, zu wenig Wohnraum, ein hoher Anstieg der Immobilienpreise. 

Die angespannteste Immobiliensituation gibt es in den großen Städten der Republik. Dies ist mit darauf zurückzuführen, dass in den 7 Top Metropolen (Berlin, Hamburg München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) es lediglich eine Eigenheimquote von etwa 22% gibt. Hingegen in den Speckgürteln der Städte es ca. 44% sind und in den ländlichen Räumen es ca. 50% Eigenheimquote sind. Deutschland ist insgesamt mit 50,4 % laut Eurostat Stand 2020 das Schlusslicht in der Eigenheimquote in der Europäische Union.

In Deutschlang gab es laut Destatis 2010 ca. 39.106.000 Wohnungen und 2020 ca. 41.386.00 Wohnungen. Das entspricht einem Anstieg um ca.  2.280.000 Wohnungen. 

In diesem Zeitraum ist die Bevölkerung von 2010 mit ca. 81.750.000 auf ca. 83.150.000 im Jahr 2020 und somit um ca. 1.400.000 angewachsen. Davon lebten 2010 ca. 28,7 % in kreisfreien Großstädten 2020 waren es schon ca. 29,4% der Gesamtbevölkerung.

Seit 2020 ist eine Stagnierung der Zahlen für den Zuwachs der Städte jedoch festzustellen. Dies liegt unter anderem an dem dort angespannten Wohnungsmarkt. 

Nach einer Vorausberechnung des Statischen Bundesamt werden die privaten Haushalte mit einer Person vom Jahr 2020 mit 17,3 Millionen bis zum Jahr 2040 auf 19,3 Millionen ansteigen. Das entspricht einer Steigerung von ca. 3%. Die Gesamtzahl der Haushalte in Deutschland wird somit auf ca. 42,6 Millionen anwachsen. Der Trend zeigt, dass sich die Anzahl der Mehrpersonenhausalte absenkt und die der Einzelhaushalte zunimmt.

Die Entwicklung der privaten Haushalte wird nach dieser Vorausberechnung jedoch regional unterschiedlich ausfallen. So wird erwartet, dass in Baden – Württemberg und Bayern die Anzahl der Haushalte um ca. 7% steigt. Hingegen in Sachten – Anhalt die Anzahl der Haushalte um 9 % sinken wird.

In Deutschland hatte eine Durchschnittswohnung im Jahr 2020 eine Fläche von ca. 92 m² und ist somit gegenüber dem Jahr 2010 um 7 % größer geworden. Umgerechnet je Bewohner sind das ca. 2,4 m² die jeder mehr in Anspruch genommen hat, innerhalb der letzten 10 Jahre. Die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner betrugt im Jahr 2020 somit bereits ca. 47,4 m². 

Die Preise für Wohnungen in Deutschland sind nach dem vorläufigen Wohnimmobilienpreisindex des 3. Quartals 2021 des statistischen Bundesamtes, zum Vorjahresquartal um 12% gestiegen. Das bedeutet den größten Anstieg seit dem Beginn der Reihe im Jahr 2000. Der Preisanstieg für Wohnimmobilien in dünner besiedelten Gebieten, fällt teilweise sogar noch höher aus als in den Metropolen selbst. 

Im Zeitraum von 2010 bis 2020 gab es zusammen einen Preiseanstieg von ca. 65% für Wohnimmobilien und 102% für Baulandgrundstücke. Ebenfalls deutlich gestiegen sind seit 2010 die Preise für die Baunebenkosten, um über 70%. 

Die Nachfrage nach Wohnimmobilien wird in den nächsten Jahren groß bleiben. Durch die vorgenannten Faktoren, in Verbindung mit dem Nachfragüberhang im Vergleich zum Angebot auf dem Immobilienmarkt, sowie den aktuell niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt, gehen Experten davon aus, dass auch in den kommenden Jahren die Wohnpreise weiter steigen werden. Wenn auch der Anstieg nicht mehr so stark sein wird wie in den vergangenen Jahren. 

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